Klassik
Retrospect Trio - Henry Purcell
Ten Sonatas in Four Parts
Linn Records
er wegen seiner großartigen Leistungen als
Komponist auch „Orpheus britannicus“ ge-
nannte Henry Purcell ist wohl der größte Einfluss-
nehmer des modernen Barocks in Großbritannien
und lieferte Philips Hobb das Ausgangsmaterial
für „10 Sonaten in vier Teilen“. Er hatte es zu
seiner Zeit nicht leicht, war es doch am Hofe
noch das französische Modell, das Anklang fand.
Dieses Album gibt einen faszinierenden Einblick in
die Vorstellung eines jungen Künstlers, der sich
anderer Stilelemente wie recht dominanter Violi-
nen bedient und somit eher italienische Einflüsse
spürbar macht. Höhepunkt ist „Sonata IX“, auch
die „Goldene Sonate“ genannt, die ihren Namen
zwar angeblich einer Sonate des (sie ahnen es)
italienischen Komponisten und Violinisten Antonio
Bertali zu verdanken hat, Herrn Purcell jedoch
maßgeblich geholfen hat, seinen Bekanntheits-
grad im 17. Jahrhundert zu festigen. Es ist in
der Tat ein interessantes Erlebnis, wenn Ele-
mente italienischer, französischer und englischer
Barockkunst
aufeinandertreffen.
Aufgenommen
wurde dieses W erk in der St. Martins Kirche in
Berkshire, unweit vom Geburtsort Henry Purcells.
Dieses Klangerlebnis funktioniert umso besser,
wenn man sich die Studiomaster herunterlädt,
die so unglaublich offen und realistisch klingen.
Ein bisschen was vom Raum hört man mit, aber
das hilft eher, im Geiste eine schöne Atmosphäre
aufzubauen.
www.linnrecords.com
Verschiedenes/Compilation
The Super Audio Collec-
tion Volume 4
Linn Records
W
ir Redakteure arbeiten ja gern mit Samp-
lern; ganz besonders schön ist es für uns
heutzutage, wenn ein richtig feiner, schön hoch
aufgelöster Sampler höchstoffiziellen Ursprungs
veröffentlicht wird. Auf der nun vierten Zusam-
menstellung von Linn Records ist ein bunter Mix
von Aufnahmen, die weit oberhalb der üblichen 44
kHz angesiedelt sind und alle Genres des Labels
abdecken. Die Linn-Hausdame Maeve O'Boyle
eröffnet mit der Akustik-Ballade anheimelnd die
Entdeckungsreise durch das Label-Portfolio, Ian
Shaw, der bald darauf folgt, liefert ruhigen Jazz
für die Chill-out-Lounge. Mark Moraghan mit
„Moonlights Back in Style“ ist in meinen Augen
einer der wenigen Künstler, der Swing auch für
jüngere Ohren ansprechend macht und öffnet
die Tür für die nun folgende Klassik-Scheibe. Bis
zum Ende gibt es Musik dieses Genres vom Aller-
feinsten. Gerade auf Samplern hören nicht nur
wegen der exzellenten Aufnahme auch Leute hin,
die mit dem Genre nichts am Hut haben, „Beetho-
ven Piano Concerto“ vom Scottish Chamber Or-
chestra markiert für mich das Highlight. Klar, das
ist nichts für den Altrocker und genauso wenig
spricht es den jungen, klanglich anspruchsvollen
Hip-Hopper an, es ist aber auf jeden Fall ein per-
fektes Album für Leute, die gern mit ihrer high-
endigen Streamingkiste angeben. Das Material
bietet auf jeden Fall das Potenzial, klanglich Dinge
aufzuzeigen, die der neidische Nachbar so noch
nicht hören durfte.
www.linnrecords.com
Verschiedenes/Compilation
Centrals Electrnics
Enregistrements d‘Exception
Passavant
as jetzt mit deutschem Vertrieb gesegnete
High-End-Label
Passavant
aus
Frankreich
steuert den zweiten Sampler dieser Ausgabe bei.
Wie bei vielen Samplern lassen die Franzosen
eine Reise durch die erhältlichen Stilrichtungen
zu und haben außerdem die Chance, besonders
gut gelungene Abmischungen auf einem Tonträger
zu vereinen. Im Großen und Ganzen ist das eine
Klassik-Compilation, was zum einen bei dem La-
bel nicht verwundert, zum anderen auch gar nicht
schlimm ist. „Moppin and Boppin“ überrascht zwi-
schendurch mit atmosphärischem und lockerem
Jazz, ansonsten bleibt eindeutig der hauseigene
Flügel im Vordergrund. Der klingt tatsächlich im-
mer etwas anders - die Macher der Alben sind ja
darauf so stolz.
Die Klangqualität ist über alle Zweifel erhaben, so
viel Feingeist und Liebe zum Raum habe ich lange
schon nicht mehr gehört. Man gewinnt ja immer
den Eindruck von Topklang, wenn zarte Tastenan-
schläge am Klavier von Klavierpreziosen heraus-
gezaubert werden, aber die Vermittlung von Dyna-
mik, damit meine ich die Dynamik des Künstlers,
erfährt man nur selten - beispielsweise hier. Das
reine Fachhandelsprodukt ist bei einem Silent-
Wire-Händler Ihres Vertrauens erhältlich. Dort
finden Sie natürlich auch andere Werke aus Pas-
savant, in Zukunft werden Sie über ein paar davon
Genaueres erfahren.
Verfügbar als:
Verfügbar als:
Verfügbar als:
■ FLAC
OJ
CO
CO
kHz,
ro
Bit
■ WMA
OJ
cd
CO
kHz, 24 Bit
■ FLAC
44,1 kHz, 16 bit
■ WMA
44,1 kHz, 16 Bit
■ MP3
320 kbps, 44,'
kHz, 16 bi
■ FLAC
■ WMA
■ FLAC
■ WMA
■ MP3
88.2 kHz, 24 Bit
88.2 kHz, 24 Bit
44.1 kHz, 16 Bit
44.1 kHz, 16 Bit
320 kbps, 44,1kHz, 16 Bit
■ Compact Disc
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